Ich glaube, es fing damals beim Hofer an. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt schon lesen konnte, aber dort lag ein dicker USA-Bildband, den ich haben wollte und schlussendlich auch bekam. In diesem Bildband gab es ein ganzes Kapitel über New York und eine Seite war der Freiheitsstatue gewidmet. Die hat mit gleich fasziniert und bald lief die Ghostbusters 2-VHS vor allem auch wegen ihrer tragenden Rolle in der Dauerschleife. Irgendwann wollte ich da rauf.

Etwa 20 Jahre später habe ich sie aus nächster Nähe gesehen. Deutlich weniger groß und unauffälliger, als ich sie aus meinem Buch in Erinnerung hatte. Das änderte nichts an meinem Plan, aber das mit den Kronentickets ist so eine Sache. Wie bei vielem in New York geht hier nichts spontan und auch beim letzten Besuch sollte es nicht sein. Crown-Tickets sollten mindestens drei Monate im Vorhinein gebucht werden und sind streng limitiert. So ist es wohl nich allzu überraschend, dass ich die Tickets für meinen Geburtstag schon lange vor dem Flug bei erster Gelegenheit gebucht habe.

 

Frühstück in Williamsburg und Spaziergang über die Brücke

Auf der Williamsburg Bridge

Auf der Williamsburg Bridge

Bevor es aber auf Liberty Island ging, war uns zur Feier des Tages nach Frühstück in Williamsburg. Dazu haben wir ein Lokal namens Egg auserkoren, in dem es trotz des Ansturms auf Breakfastbowls und Co. überraschend schnell einen Platz gab. Spätestens beim nächten Besuch steht für Williamsburg definitiv eine Streetart-Walkingtour auf der To-Do-Liste. Das wurde bereits beim Vorbeigehen an den unzähligen Kunstwerken an den alten Hausfassaden klar. Zu Fuß ging es über die Williamsburg-Bridge weiter, was zu Gunsten eines tollen Ausblicks sehr zu empfehlen ist.

 

Heading Liberty Island

Blick aus der Freiheitsstatue

Blick aus der Freiheitsstatue

Etwa eine Stunde vor dem fix zugeteilten Zeitfenster stellten wir uns dann im Battery Park in der “VIP-Schlange” für Crown-Visitor an. Drei Sicherheiskontrollen und eine Bootsfahrt später ist man quasi schon in der Krone. Weil auch im Sockel extrem viel los war, haben wir auf den Lift verzichtet und haben auch diese Stufen zu Fuß erklommen, was noch der Kindergeburtstag auf dem Weg nach oben war.
Kurz bevor es dann wirklich losgeht wird das orange VIP-Bändchen vom Handgelenk geschnitten (du sollst ja bloß einmal hinauf) und dann geh es One-Way über verdammt enge Wendeltreppen nach oben. Für ziemlich alle Sünden dieser vergangenen 30 Lebensjahre habe ich dabei gebüßt. Dabei bleibt nicht wirklich viel Raum zur Reue, denn man hat gerade einmal Platz zum Gehen. Auf allen Vieren und ziemlich außer Atem (einige mehr, andere weniger) sind wir schließlich in der Krone angekommen. Nachdem die Lunge dann wieder an der richtigen Stelle saß, gab es dann doch noch die Gelegenheit den Moment zu genießen. Es werden nur wenige Leute gleichzeitig nach oben gelassen und so bekomm jeder einen Fensterplatz, von dem aus sich ein wunderbarer Blick auf Manhatten bietet.

 

Blick auf New York vom One World Centre

Blick aus dem One World Center

Blick aus dem One World Center

Weil wir weder von Sicherheitskontrollen noch vom guten Ausblick genug hatten, ging es im Anschluss unserer Rückkehr nach Manhatten gleich nochmal aufwärts. Wo einst die Zwillings-Türme des World Trade Centre in die Höhe ragten, steht neben den Gedenkstätten zu 9/11 mit dem One World Centre das höchste Gebäude der USA. Der Ausblick lohnt sich auf jeden Fall und wer die Tickets vorab online bestellt, erspart sich das lange Anstehen.

 

Fancy Essen, fancy Auto!

Der Action war an diesem Tag noch nicht genug, denn für das Geburtstagsdinner in New York war erneut Williamsburg das auserkorene Ziel. Dieses Mal ging es für Burger und Seafood auf Empfehlung ins Extra Fancy, das wir zwar auf Grund des Essens nun auch empfehlen können, eilig sollte man es aber besser nicht haben. In jedem Fall habe ich beschlossen den Geburtstagsabend gleich ein zweites Mal dort ausklingen zu lassen. Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Füßen oder in Uber, wie man neuerdings zu sagen pflegt. Ein Smartphone, das aus der Tasche fällt, findet den Heimweg leider (noch) nicht alleine. Zumindest durfte ich so eine spannende Fahrt mit Bollo und seinem Erlebnisauto genießen: Free WiFi, Süßigkeitenbar und unterhaltsame Anekdoten aus Bollos Leben. Was will man mehr zum 30. Geburtstag. Stimmt, nach so einem aufregenden Tag eigentlich nur noch gut schlafen. Und jetzt heißt es hinarbeiten auf das nächste Lebensziel.